Verschwiegenheit:
Das ist ok, aber wenn man bereits ein Imageproblem hat, kann kommunizieren der geplanten Verbesserungen dieses Image aufpolieren.
Auf der einen Seite stehen die enttaeuschten Kunden und auf der anderen Seite herrscht Funkstille. Das Ende ist absehbar.
Ressourcen:
Magellan ist nicht das einzige Unternehmen mit einer breiten Produktpalette.
Andere Markenanbieter kommen damit aber offenbar mit weit weniger Problemen durch.
Wenn man schon beim Triton nicht mehr hinterher kam, wie soll das erst mit noch mehr Produktserien aussehen?
Facebook:
Wenn man dann aber was von Magellan direkt hoert, liest sich das so als wuerde man die eigenen Produkte dort nur fluechtig begutachten.
Wem schon mal Vantage Point abgestuerzt ist, wird sich ueber Aussagen wie diese wundern, wo es heisst:
"
We've tested the current VP (v1.60) with an array of W7 32-bit and 64-bit systems. No issues found. What is your experience?"
Aber so richtig lustig wird es fuer Kunden die hier in Deutschland teilweise 600 Euro oder in den USA auch je nach Zeitpunkt des Kaufes bis zu 600 Dollar fuer ihren Triton gezahlt haben und dann lesen duerfen:
"
Any new technology product (not just handheld GPS) has bugs...that why we (in the industry) invented software updates :^)"
Als Entschuldigung fuer miese Qualitaet wird also damit argumentiert, das ja viele Produkte nicht frei von Fehler sind.
Ob sich Toyota auch auf diese Weise herausreden koennte?
"
Klar, das Gaspedal kann verklemmen, aber dafuer gibt es ja unsere Werkstaetten!"
Wer aber dann in der Vergangenheit einen Teil seines selbst erarbeiteten Geldes in ein Geraet von Magellan investiert hat, in der Hoffnung das es sich durch den vollen Umfang der versprochenen Leistung auszahlen wird, liest dann:
"
Magellan learned some very hard lessons with the Triton product release. Magellan was under different ownership back then and a lot has changed (and continues to change) for the better. I think everyone will be pleasantly surprised with what Magellan has to offer this year."
(Kurzfassung: Wir haben aus unseren Fehlern gelernt, durch einen neuen Eigentuemer hat sich nun alles zum Besseren entwickelt. Unsere Kunden werden sicher von den Neuigkeiten im neuen Jahr begeistert sein.)
Wenn man an japanischen Managern etwas bewundern kann, dann ihr Auftreten wenn es sich zu Entschuldigen gilt.
Da gibt es betreten zum Boden blickende Gesichter und man verspricht Wiedergutmachung.
Wir westlichen Voelker kennen die oeffentliche "Entschuldigung" eines Unternehmens gegenueber den eigenen Kunden eigentlich auch nur durch Asiaten.
Magellan hingegen verspricht, das ihre Kunden bei ihnen den naechsten Gehaltsscheck sinnvoller verbraten koennen als beim letzten Mal.
Da sehe ich dann doch lieber so einen peinlich beruehrten Japaner als diesen (dem Wortlaut nach) grinsenden Amerikaner.
Vor ein paar Wochen habe ich mal bei Garmin angefragt, ob Interesse daran besteht, das ich bei einem in meiner Naehe statt findenden Geocaching-Ereignis ein kleiner Infostand aufgebaut werden soll.
Ich habe mit dem Vertrieb am Telefon nett geplaudert und dieser erzaehlte mir, das man im letzten Jahr bei dem von Garmin mit veranstalteten Ereignis in Essen (GPS-Festival in der Zeche Zollverein) eine Marktsaettigung festgestellt hatte.
Im Klartext: Die ueberwiegende Mehrheit der Besucher brauchte man nicht mehr zu einem Garmin GPS ueberreden, sie hatten laengst eines.
Der Stand wurde statt dessen als eine Art Servicetheke angenommen.
Der Marktfuehrer ist also an einem Punkt angelangt, an dem er seine Aufwendungen fuer Werbung runterfahren kann, weil es einfach keine Mehreinnahmen mehr verspricht.
Garmin wird es im Jahr 2010 also im Outdoor-Sektor ruhig angehen lassen.
Und Magellan bleibt verschwiegen, entschuldigt sich nicht mal und kommt ganz offensichtlich mit der Produktpflege nicht mehr hinterher. Ein neues Produkt hat ueblicherweise 12-18 Monate Vorlauf, da arbeiten die also nicht erst seit ein paar Wochen dran.
Als einzigen Grund dafuer, weiter Geld in dieses Fass zu werfen, nennt man die tollen Nachrichten, die man im laufe des Jahres verkuenden will.
Statt dem Zuckerguss der bei Facebook als Antwort gereicht wird, moechte man eigentlich nur lesen, das bisher viel Scheisse vorgekommen ist, die Verantwortlichen haben dafuer buessen muessen und man wird sein Bestes geben um wieder der Beste im Markt zu werden.
Doch leider las sich das bislang nur so: (Facebook)
"
As I have quickly learned from this fan page, this is a "tough" crowd and you'll find bugs (or feature requests) with any product we release. As they say, "no product is perfect!" So, keep the feedback coming and we'll keep trying to please all our devoted consumers!"
(Wie ich schnell von dieser Fan-Seite lernte, sind das knallharte Typen und die finden Fehler oder fragen nach neuen Funktionen bei jedem veroeffentlichtem Produkt. So wie sie es sagen, kein Produkt ist perfekt. Also gebt uns weiter Rueckmeldungen und wir versuchen weiterhin unsere treue Kundschaft zufrieden zu stellen.)
Wenn bei einer Fussballmannschaft, die in der Tabelle auf den hinteren Plaetzen liegt, die Worte "wir versuchen weiterhin" in der Pressekonferenz fallen, kann man sicher sein - die steigen zum Ende der Saison ab.
Und falls nicht, waren die anderen Mannschaften noch schlechter.
Das ist so als haette US-Praesident Obama im Wahlkampf skandiert
"Yes, we try!"