Ein eingebauter (oder wechselbarer) Lithium-Ionen-Akku ist nicht ganz so anfällig gegen niedrige Temperaturen wie gängige NiMH-Akkus in AA-Zellen Größe.
Im Winter lassen sich also trotzdem noch mehr als 10 Stunden raus holen. Garmin gibt 15-17 Stunden Laufzeit an. Im Winter wird man aber die Hintergrundbeleuchtung brauchen und bei sich drehender Karte und aktiver Navigation sind dann 11-12 Stunden realistischer.
Am Fahrradlenker hatte ich schon den Satmap Active 10 (kein Autorouting, gute Fahrradhalterung, aber auch sehr klobig), den eTrex 30 (Kartenaufbau viel zu langsam, verschieben der Karte während der Fahrt ließ die Anzeige für gut 30 Sekunden verschwinden), Dakota 20 (Hintergrundbeleuchtung zu schwach für Ausgleich von Lichtwechseln zwischen Baumreihen), VDO GP7 (lief gut, Sprachansagen toll, Gerät sehr groß, Akkulaufzeit viel zu kurz), A-Rival Teasi One (sehr gutes, günstiges Navi, Autorouting erzeugt aber häufig Umwege), Mio Cyclo 300 (weniger Updates als beim Teasi One, nicht so günstig, Autorouting mit Teasi One identisch, da selber Softwarelieferant) und derzeit den Bryton Rider 50 E (Display ähnlich eTrex 30, genauso lahm, Autorouting mag Umwege, USB-Buchse nicht am Lenker erreichbar).
Der eingebaute Akku ist beim Edge 800/810/Touring nicht so sehr das Problem, wenn man eine Aufladequelle hat.
Da ich einen Nabendynamo und eine USB-Stromversorgung über die am Rad verbaute Frontleuchte vorhalte, kann ich den Akku auch während der Fahrt aufladen oder geladen halten. Das heißt vorausgesetzt man kann das USB-Kabel dort anbringen, während das Gerät in der Halterung steckt. Das klappt beim jetzt genutzten Bryton Rider 50 leider nicht, wegen der dortigen Lage der Buchse.
Persönlich mag ich fest eingebaute Akkus aber auch nicht, weil sie das Geräteleben künstlich verkürzen. Jedoch findet man bei Elektronikteilehändlern den passenden Akku für die Garmin Edge-Modelle sehr leicht, wegen der hohen Verbreitung weltweit. Und so ein Edge ist zum Glück nur verschraubt und nicht fest verklebt wie manch andere Geräte. Also lässt er sich bei Bedarf reparieren.
Gut gefällt mir bei den Garmin Edge 8xx das Display und die einfache aber gut sitzende Halterung (Gummiringe über Kreuz, rutschen nicht).
Die Autorouting-Funktion ist verglichen mit den direkten Konkurrenten um einiges besser.
Die meisten Fahrradnavis nutzen derzeit Software von GPStuner (
http://gpstuner.com/bikenav/features.html).
Deswegen halte ich zum Beispiel wenig von den Mio Cyclo Modellen, denn man bekommt quasi zum halben Preis die selbe Leistung, wenn man sich einen sehr viel preiswerteren A-Rival Teasi One kauft. Und der Teasi One hat auch noch die Nase weit vorne, denn sein Anbieter gibt etwa 5x pro Jahr neue Updates heraus, wo hingegen Mio nur etwa 2x pro Jahr an der Software nacharbeitet und einige nützliche Funktionen der Billigkonkurrenz vermissen lässt.
Mein Hauptproblem ist aber, das ich mich häufig quer durch Bremen und Teile Niedersachsens schlagen muss oder möchte und dabei sehr gerne die automatische Wegberechnung nutzen will.
Verständnis habe ich, wenn die auf OSM basierenden Karten einige Umwege einlegen, weil sie manche Wege für Radfahrer nicht kennen.
So will mich zum Beispiel keines der GPS-Tuner geführten Navis über die Stephanibrücke in Bremen fahren lassen, obwohl hier der Weserradweg entlang führt.
Das Problem ist nämlich, das diese Brücke zwei Ebenen hat. Auf der oberen Ebene führt die B75 drüber, die nur für Kraftfahrzeuge geeignet ist. Auf der unteren Ebene ist dafür allerdings auf beiden Seiten ein breiter Rad- und Fußweg angelegt.
OSM kennt natürlich den Weg, aber die Routingfunktion erkennt nicht, das es sich bei der Brücke um zwei übereinander gelagerte Strecken sowohl für Autofahrer als auch für Radfahrer handelt. Und folglich werde ich ein Stück weiter über die nächste Brücke geleitet.
Stellte ich beim Mio Cyclo übrigens von OSM auf Navteq-Karten um, wollte mich dieses Navi bei der Überquerung der Weser übrigens bevorzugt über den 20 Kilometer im Norden befindlichen Wesertunnel leiten, der meines Wissens nach übrigens nicht für Radfahrer zugelassen ist.
Und sämtliche Geräte sind selbstverständlich für Radfahrer eingerichtet, inkl. der gleichen Routenpräferenzen.
Mein Bryton schickte mich am Mittwoch dann wieder auf Entdeckungstour durch die Gärten von Bremen.
Von Kirchhuchting aus wollte ich in Richtung Hemelingen. Hierbei muss ich ein Stück Brachland durchqueren und schließlich über eine von mehreren Brücken.
Ich erkannte bald, das mich das Navi auf das Weserwehr zusteuern ließ.
Das war in meinen Augen logisch, denn in Luftlinie meines Zieles war diese Brücke die nächstgelegene.
Leider erkannte ich zu spät, das ich auch dieses Mal Opfer der sehr kurzsichtigen Berechnungsroutine der GPS-Tuner Software werden sollte.
Ich musste durch eine große Kleingartenanlage mit breiten, asphaltierten Wegen. Zuerst führte mich mein Weg auch relativ direkt auf die Brücke zu. Das konnte ich auch gut daran erkennen, das sich die Flutlichtmasten des Weserstadions weithin sichtbar in meiner Fahrtrichtung befanden. Dann nahm der vom Navi vorgeschlagene Weg jedoch einen weiten Bogen nach rechts ein und fuhr ein recht langes Stück quasi in die entgegengesetzte Richtung meines Ziels um schließlich wieder auf das Weserwehr geleitet zu werden.
Es stellte sich dann heraus, das der direkte Weg durch die Innenstadt deutlich kürzer und direkter gewesen wäre, denn durch die vielen Umwege war der scheinbar direktere Weg sehr viel länger geworden und ich benötigte für meinen Rückweg 20 Minuten länger als für meinen vergleichbar langen Hinweg.
Ab Montag muss ich täglich in aller Frühe im Rahmen meiner derzeitigen Ausbildung zu einem Praktikumsplatz in Stuhr radeln.
Da ich den Weg noch nicht auswendig kenne, nehme ich für die ersten Tage das Navi und ich habe mir schon vorsorglich den Weg sowohl mit dem Bryton Rider als auch mit Garmin Basecamp und der Topo D. V6 berechnen lassen.
Das Garmin-Ergebnis überzeugte mich mehr. Ich habe zwar dennoch aufgrund einer geringen Streckenkenntnis eine Route per Hand auf der Karte geplant, die mich an weniger Ampeln vorbei und über weniger Kopfsteinpflaster führt, aber dennoch käme ich mit dem Streckenvorschlag von Garmin bequemer voran.
Daher war zumindest die Markenwahl für mich geklärt. Da ich im letzten Jahr auch mit dem Edge 800 fuhr und den Unterschied kannte, war sie das übrigens schon seit einer Weile.
Durch Grünanlagen hindurch leiten mich die Navis zwar auch gerne, aber in Bremen führen durch jede Grünanlage meist zwei Wege grob parallel. Je einer für Fußgänger und einer mit rotem Pflaster für Radfahrer. Das sind also keine schlechten Routen.
Schlimmer ist es da, durch Nebenstraßen mit Kopfsteinpflaster geschickt zu werden, was jede Marke gerne macht, weil der Weg dadurch 50m kürzer wird.
Bei Garmin gibt es dann mit der Funktion "ActiveRouting" noch einstellbare Unterscheidungen zwischen dem normalen Profil für Radfahrer, Tourenradler und MTBler. Das Profil für die Mountainbiker ist so eingestellt, das ungepflasterte Wege bevorzugt werden.
Das führt im Stadtgebiet von Bremen dann zu dem absurden Ergebnis, bei jeder sich bietenden Gelegenheit nur noch durch die Parkanlagen geleitet zu werden, weil es nur dort solche Wege gibt.
Allerdings kann man diese Routenpräferenz auch abändern und anpassen. Die drei unterschiedlichen Radfahrer-Profile sorgen dann dafür, das man sehr unterschiedliche Berechnungen für ein und die selbe Strecke erhalten kann, wobei alle drei für Radfahrer geeignet bleiben.
P.S.: Recht gute Ergebnisse sollen auch mit Falk Navis erzeugt werden können. Die Erfahrung habe ich nicht so sehr vertiefen können. Hatte aber mal einen Falk Lux 30 getestet, jedoch mit Schwerpunkt Geocaching und hier hatte die Marke nicht so gut überzeugen können.