Explorist 710 ja oder nein

[Steira_man]

Hallo,

Erst mal möchte ich mich kurz vorstellen: Bin GPS-Fanatiker, Geocacher und Outdoor Enthusiast.

Da mein Garmin 62s bei der Qualität nicht wirklich an die Vorgängergeräte anschliessen kann, ich mich schon immer für Magellan GPS interessiert habe, überlege ich mir die Anschaffung eines Explorist 710. Nach reichlichem Stöbern und Lesen im Internet, habe ich zum 710er auf Grund widersprüchlicher Informationen folgende Fragen, bevor ich mich endgültig für oder gegen die Anschaffung eines Explorist 710 entscheide.

1) Gibt es tatsächlich Probleme beim Anschluss an den PC, ins-besonders mit Vista 64, und wie oft treten diese Probleme auf?
2) Wie häufig rebootet das 710er wirklich grundlos (beim Geocachen)?
3) Ist das Display im Vergleich zum Oregon dunkler oder heller?
4) Kann man mit GSAK Cache auf das 710er spielen?
5) Wie gut funktioniert das Routing auf der Straße, bzw routet das Gerät optimal? Am schönsten wäre hier ein Vergleich mit dem Garmin CN 2012.
6) Wie häufig treten Bedienfehler durch die angeblich schlechte Bedienbarkeit des Touchscreen wirklich auf?
7) Funktioniert der Kompass während eines gesamten Geocaching-Tages genau?
8 ) Muss man wirklich alle Daten vom Gerät sichern, bevor man es ernsthaft in Betrieb nimmt?
9) Empfindet Ihr die Bedienung des Geräts beim Geocachen als umständlich?

Bitte wundert Euch nicht über die teils eigenartigen Fragen, sie entstanden alle wegen widersprüchlichen Beiträgen in Foren und Testberichten

[S1G]

1. Wenn es Probleme gibt, dann sind sie bisher immer auf den Computer zurückzuführen gewesen. Ich habe Win 7 64 Bit und alles läuft super.
2. Mit halbwegs aktueller Firmware garnicht.
3. heller
4. ja
5. Routing funktioniert. Die routen sind sinnvoll aber es gibt mit sicherheit manchmal bessere Routen.
6. bei mir garnicht. Wenn man zu dicke Wurstfinger hat, kann man auch einen Stylus verwenden
7. Ja
8. Das muss man nicht, sollte man aber. Die Karten sind auf das Gerät serialisiert. Baut man murks löscht man u.U. seine Karten und die gibt es nicht wieder zurück. Da bleibt dann nur Neukauf der Karte.
9. Nein. Aber die Bedienung weicht erheblich von Garmin ab. Da kann einem besonders in der Übergangszeit vieles unlogisch oder kompliziert vorkommen. Bis man weiss, wo alles ist. Dann geht es kinderleicht.

Ich finde den 710 prima, obwohl es noch zwei drei Kritikpunkte gibt. (Wegpunkt eines Multis nicht aus der Cachebeschreibung abrufbar, sondern in gesonderter Liste, etc.)

Fragen sind zum Fragen da.

[Die Baumanns]

Ich habe mit meinem 710er so gut wie keine Neustarts,
knalle aber auch in der Regel nicht 10000 Caches auf die Kiste, sonder ca. 2000-3000.
Der Kompass hält eingentlich gut durch, wenn er mal nachlässt, drehe ich eine 8 im laufenden Betrieb
ohne die Kalibrierung aufzusuchen, das reicht meistens.
Das größte Problem ist der Umstieg vom garmin, da die Philosophie wohl ziemlich anders ist.
Ich breche mir dafür an einem beliebigen Garmin die Füße.
Das ist also reine Gewohnheit.

Gruß Guido

[Steira_man]

Danke, das klingt alles ganz gut.

Eine Nacht werde ich die ganze Sache noch überschlafen, und dann entscheide ich ob ein weiteres GPS ins Haus kommt.

[Steira_man]

Sodala, die Würfel sind gefallen, ich hab' auf's Knöpferl gedrückt und bestellt. Schätze, dass das GPS Ende dieser Woche bis spätestens Mitte nächster Woche eintrifft. Bin schon auf den ersten Test gespannt. Auf jeden Fall halte ich Euch bezüglich meiner Eindrücke auf dem Laufenden.

[Steira_man]

Mein 710 ist wie erwartet Anfang dieser Woche angekommen.

Die ersten Eindrücke und Tests des Gerätes waren sehr gut, kurz gesagt alle meine Erwartungen wurden übertroffen.

Heute geht es jedoch ans eingemachte. Das Gerät muss sich beim Routing im Auto sowie beim Geocachen im Gelände gegenüber einem Oregon und einem 62s bewähren.
Ein etwas ausführlicherer Bericht folgt.

[Steira_man]

So ... der gestrige Einsatz vom Explorist 710 ist zu meiner Zufriedenheit verlaufen.

Wir testeten den eX710 in der Lobau bei Wien. Dabei ließen wir uns vom eX710 bei der Anfahrt routen, und hatten dabei die folgenden Erfahrungen:
1) Die Anzeige war auf 3D geschaltet, und die Straßen und Zielführung gut erkenn- und ablesbar
2) Sprachführung: Laut genug, jedoch manchmal verwirrende Ansagen
3) Wegführung: Das letzte Stück führte uns das GPS mit der Kirche ums Kreuz. Dabei ist jedoch zu erwähnen, das weder Google noch Navdroid den richtigen Weg findet.
Fazit Straßenrouting: Durch die 3D Ansicht und Sprachsteuerung ist das Straßenrouting wesentlich besser als beim Garmin 62s. Ein Auto-Navi ersetzt das eX710 jedoch nur bedingt. Für mich persönlich besteht jedoch durch das ex710 in Kombination mit einem Android-Handy kein Bedarf mehr für Auto-Navi.

Geocachen und Outdoor:
1) Durch die User-programmierbaren Shortcuts in der Menüführung ist die Bedienung echt super
2) Helligkeit und schärfe Display: Das Display war auch bei Sonnenschein gut ablesbar.
3) Cachen: Der Kompass mit Entfernungsangabe lässt sich in die Karte einblenden. Diese Kombination eignet sich besser zum Cachen als die diversen Möglichkeiten von Garmin.
4) Mechanische Verarbeitung: Sehr gut, dass eX710 ist jedoch auch schwerer als das 62s.
5) Zusatzfunktionen: Das eX710 bietet die Möglichkeit Sprachnotizen aufzuzeichnen. Das macht Spass, und hilft mir mich zu erinnern in welchen Cache ich den Coin gelegt habe. Die Bilder der Kamera haben 3 Megapixel und sind schärfer und farblich besser als erwartet.
5) Batterieverbrauch: Bei intensiver Nutzung (Kamera, Sprachaufzeichnung) sind meine 2 Jahre alten weissen Eneloops nach ca. 4 Stunden leer, daher ist der Stromverbrauch ca. doppelt so hoch wie beim 62s.
6) Karten: Die Onboardkarten enthalten gute Informationen über Straßen und Wege, reine Wanderwege scheinen zu fehlen. Die Österreichkarte von Maps4me enthält weniger Details als die OSM-Freizeitkarte für Garmin.
7) Genauigkeit: Das eX710 und das 62s zeigten die Cache mit einer Abweichung von 1-2 Meter an.
Fazit Outdoor und Cachen: Es hat Spaß gemacht mit dem eX710cachen zu gehen.

Zusammenfassend: Einen Sieger oder Verlierer beim Vergleich Garmin / Magellan gibt es nicht. Beide Geräte haben in Kombination von Menüführung, Verarbeitungsqualität, Funktionsumfang und verfügbare Karten Vor und Nachteile. Wobei meines Erachtens Garmin hauptsächlich bei den Karten punktet.
Rein subjektiv macht mir jedoch das Cachen mit dem eX710 mehr Spaß als mit dem Garmin 62s.

[S1G]

Na das hört sich doch gut an.
Das mit den OSM-Karten finde ich zwar merkwürdig, da doch beide Karten auf das gleiche Material zugreifen, aber wer weiss, vielleicht weiss Sockeye ja ne Erklärung.
Zum Display: Seit ich das Display vom 110 gesehen habe, frage ich mich, wie man auf dem 710 was erkennen kann. Das ist noch mal ein gewaltiger Unterschied.

[Sockeye]

Da bin ich auch überfragt. Möglicherweise stört das blaue Meer oder das 3D Höhenmodell bei den Magellan Karten...

[Steira_man]

Ist ja interessant. Jetzt habe ich das besagte Gebiet nochmals verglichen. Und plötzlich sind die damals nicht vorhandenen Wege am eX710 zu sehen.
Keine Ahnung, warum ich sie beim Cachen nicht gesehen habe, oder warum sie vielleicht tatsächlich nicht vorhanden waren.
Wahrscheinlich war es ein Bedienfehler meinerseits bei der ersten Verwendung im Freien....

Habe jetzt übrigens das eX710 auch beim Joggen getestet. Und bin ebenfalls sehr zufrieden, da das eX710 gut und sicher in der Hand liegt, der Satfix sehr schnell geht, und die Bedienung des Magellans auch während des Laufens keine Schwierigkeiten bereitet.

[Steira_man]

Sodala .... heute ist das Maggi 710 mein Haupt-Outdoor-GPS!

Der große Onlinehändler bei dem ich mein Garmin 62s vor ca. 6 Monaten gekauft habe, hat meine Reklamation anerkannt und den vollen Kaufpreis zurückerstattet. Ich bin beeindruckt!

[Waschbär]

Auch ich stehe vor einer Kaufentscheidung.

Ist denn zwischenzeitlich das Abschalten bzw. deaktivieren der Trackaufzeichnung möglich? (so, wie beim GC)

Wie lässt sich das Gerät im Winter z.B. mit Handschuhen bedienen?

Kann man nun mehr als 2000 Wegpunkte speichern?

Danke für Eure Hilfe.....

[S1G]

3 * ja

[alois]

3x Veto

Die Trackaufzeichnung kann man nicht komplett abschalten, man kann die Aufzeichnung aber pausieren.
Die "Pause" bewirkt dann allerdings, das die Software des Gerätes die Trackaufzeichnung ständig vorbereitet.
So wird jedes Mal beim Erwecken aus dem Standby die Trackinformation geladen, selbst wenn man nach einem Reset des Tracks gleich die Aufzeichnung pausiert hat.
Der Vorgang dauert bei pausierter Aufzeichnung sogar 1-2 Sekunden länger als bei aktiver Aufzeichnung.

Zur Auswahl steht bei "Track Logging":
- Automatisch (kontinuierlich) ; Punkte in engem Abstand, Geschwindigkeitsabhängig
- Automatisch (grob) ; nach Geschwindigkeit, aber größerer Abstand
- Nach Zeit ; 1-60 Sekunden einstellbar
- Nach Entfernung ; 15m-3,2km einstellbar (basiert intern auf Meilen, deswegen so ungerade Werte)

Wen die Trackaufzeichnung nicht stört, kann sie eingeschaltet lassen. Die Anzeige der Tracklinie kann man aber abschalten, so das die Darstellung der Karte nicht gestört wird. Die Pausenfunktion schaltet die Aufzeichnung zwar ab, aber das Gerät läuft flüssiger wenn sie an bleibt.
Antwort 1 wäre also ein "Jein".

Die meisten Schaltflächen sind ausreichend groß das man sie auch mit "dicken Fingern" drücken kann. Bei dem bei Navis üblichen Typ von Touchscreen-Oberflächen (resistiver Typ) ist eine Bedienung mit Handschuhen eigentlich nie ein Problem.
Schwierig wird es immer nur dann, wenn Bedienelemente sehr klein sind.
Schwieriger ist es aber auch, wenn wichtige Bedienelemente ganz am Rand oder in den Ecken eingeblendet werden.
Und der Touchscreen-eXplorist blendet die Zurück-Taste und die Menüoptionen-Taste in den unteren Ecken Links und Rechts ein.
Mit dicken gepolsterten Fingern kommt man nicht so einfach und genau da drauf, aber mit Übung geht das schon.

Schwierig macht das gar nicht mal die Position sondern der erhöhte Rand um das Display, aber den haben viele Geräte anderer Marken auch. Damit wird das Display besser geschützt.
Ich würde zumindest Handschuhe empfehlen die an den Spitzen nicht zu dick ausfallen.

Antwort 2 ist ein Ja mit Ergänzung.

Wieviele Wegpunkte das Gerät unterstützt lässt sich in den Konfigurationsdateien per Zugriff mit dem PC verändern.
Standard sind 2000 Wegpunkte, die gibt Magellan auch vor.
Mehr sind nur möglich, wenn man den Wert von 2000 ändert. Das hat Auswirkung auf die Leistung des Gerätes wenn man dann auch tatsächlich mehrere Tausend Wegpunkte abspeichert aber es geht.

Da das "ab Werk", also ohne Editieren einer Datei auf dem Gerät, bis 2000 Stück limitiert bleibt, ist die Antwort 3 auch ein Jein.
Der Eingriff ist aber nicht kompliziert.

[Waschbär]

Herzlichen Dank für die ausführlichen Informationen...

Ist es möglich einen dezenteren Positionspfeil auf die Karte zu legen?