Endura Safari aus USA - Erster Eindruck

GPS Geraete von anderen Herstellern

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alois
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Endura Safari aus USA - Erster Eindruck

Post by alois »

Da ist er nun.
Nachdem ich ihn gute zwei Wochen beim Zoll hab warten lassen, weil der ziemlich abseits gelegen ist und ich beim ersten Versuch nicht mit Karte zahlen konnte, habe ich heute endlich den Endura abgeholt.
In Haenden hielt ich ihn ja schon vor einer Woche beim ersten Besuch beim Zoll.

Woher kommt der Endura Safari?
Da mir der Endura Out&Back zu sehr beschnitten in seinen Moeglichkeiten ist und der Safari in Deutschland fuer so einen fruehen Kauf erst mal zu teuer war, sah ich mich in den USA um.
Weil dort vielerorts die Geraete mit hohen Rabatten verkauft werden, sei es weil sie vom ersten Kaeufer zurueck in den Laden gebracht wurden oder weil es sich um eine Werbeaktion handelt, bekommt man die Enduras dort weit unter deren empfohlenen Preisen.
Zudem liegen selbst die empfohlenen Preise durch die Waehrungsunterschiede zwischen US-Dollar und Euro fuer Europaeer niedriger als Hierzulande.
Ich kaufte meinen Safari fuer knapp 250 Dollar zuzueglich 35 Dollar Versand was zusammen umgerechnet 190 Euro entspricht. Der deutsche Zoll schlug 42 Euro auf, so das ich am Ende 230 Euro fuer das Geraet gezahlt habe. Das Paket war nach knapp einer Woche vor Ort und durch die Zollabfertigung.

Softwarestand ist uebrigens V 1.0.75655 NASAFARI (Nord Amerika)

Kaum aus dem Zollgebaeude raus steckte ich Batterien in den Endura und schaltete ihn ein. Die Batterien sitzen sehr fest, denn selbst innen im Batteriefach ist eine Gummierung vorhanden. Der Deckel laesst sich etwas hakelig einsetzen, wenn Batterien eingelegt sind, aber so sitzt er auch schoen stramm.

Endloses warten, der Safari begruesst den Anwender mit einem 40-Sekunden Startbild das den gleichen Baum im Sonnenuntergang zeigt wie auf der Packung abgebildet.
Dann erscheint das Hauptmenue und ich musst nicht lange suchen bis ich deutsche Sprache, Zeitzone und metrische Laengenangaben eingestellt hatte.

Der Endura ist sehr kompakt, das heisst er wirkt vergleichsweise schwer, liegt aber gut in der Hand und fuellt diese bei grossen Haenden voll aus.
Man muss ihn nicht balancieren wenn man die Tasten druecken will.

Ein paar Dinge habe ich gleich ausprobiert.
Alle moeglichen Menues geoeffnet, sowohl mit dem Touchscreen als auch mit den Tasten.
Den Bildbetrachter konnte ich zwar oeffnen, da sich keine Bilder im Geraet befanden, wollte ich ihn aber gleich wieder schliessen und das war schon schwieriger. Ich fand erst bei naeherem Hinsehen ein winziges rotes und rundes Symbol rechts oben und erst als ich mit dem Fingernagel ganz genau drauf tippte, wurde ich den Bildbetrachter wieder los.
Hier muss ich mal die nachfolgenden Updates abwarten oder auch mal nach Tastenkombinationen zum Schliessen solcher Fenster suchen.

Was die Basiskarte betrifft, ich hatte mittlerweile eine ermittelte Position im Geraet und sah auf der Karte nichts.
Erst als ich im Massstabsbalken auf dem Bildschirm bei 50km angekommen war, erkannt ich das sich auf der Basiskarte nur die Landesgrenzen von Rheinland-Pfalz, die der anderen Bundeslaender und die Staatsgrenzen befanden.
Aber gut, von weltweiten Basiskarten war ja auch nicht die Rede.
Staedte und Autobahnen sieht man nicht.

Als ich rausgefunden hatte, wie man die Hybridansicht der Karte aktiviert, konnte ich ab 30km den Rhein erblicken. Ich befand mich allerdings in unmittelbarer Naehe zum Rhein und konnte diese Hybridansicht somit nicht in staerkerer Vergroesserung nutzen, denn dann war der Rhein weg.

Nun zurueck in die Stadt und ich wollte kurz einen Geocache ansteuern.
Bei einer Dose wurden die Koordinaten geaendert und ich wollte das Logbuch mal sichten. Durch den neuen Standort musste ich die Dose allerdings erst mal selber suchen.
Also die Koordinaten eingegeben.
Das ging jetzt nicht soo fluessig wie bei Magellan oder Garmin.

Um eine Koordinate zu suchen, musste ich im Suchmenue die Wegpunktsuche oeffnen und dort "Neuer Wegpunkt" auswaehlen.
Das ging so ganz ohne Blick ins Handbuch noch einfach.
Die Zahlen einzugeben, musste ich die Koordinate meines aktuellen Standortes erst loeschen und dann einzeln eingeben.
Das geht mit dem Touchscreen oder mit den Steuertasten, aber man bewegt keinen Cursor ueber das Koordinatenfeld sondern ueber eine einfache Zahlentastatur. Verbesserungswuerdig aber es ging.
Auf dem Touchscreen waren mir die Felder zu klein so das ich einen Stift benoetigt haette. Also nahm ich die Tasten.

Ich war bereits in unmittelbarer Naehe zum Cache, so das ich laut Anzeige nur 120m laufen musste und das ziemlich gerade in eine Richtung.
Den Kompass hatte ich bereits beim Zoll kalibriert, also ging ich los.
Obwohl ich ganz klar geradeaus musste, sprang der gruene Pfeil in der Kompassanzeige immer wieder mal ein groesseres Stueck nach Rechts und wieder zurueck in die Mitte.
Kurz vorm Ziel bewegte er sich dann nach Links und noch als die Anzeige mir verkuendete, das ich unter 10m heran gekommen war, meldete der Endura das ich am Ziel angekommen sei.
Allerdings war es das auch. Kein Pfeil mehr, Navigation beendet.
Es daemmerte und ich war es eigentlich gewohnt, das mir das GPS nun durch einen Pfeil staendig den gesuchten Punkt anzeigt waehrend ich suchte.
Der Endura jedoch zeigte nun keinen Pfeil mehr - aus, basta.
Im Wegpunktmenue sah ich, das ich dem Wegpunkt bis auf 6 Meter heran gekommen war und als es nur noch 2 Meter waren, war ich mir auch im Halbdunkel sicher, wo das Versteck sein musste und ich fand die Dose.

Das aber die Zielfuehrung so abrupt endete, hatte mich schon irritiert.
"Du bist jetzt da wo Du hin wolltest, ich mach dann jetzt Feierabend", so hat es auf mich gewirkt als der nette gruene Pfeil verschwand.

Das also die Amerikaner davon etwas genervt waren, kann ich nachvollziehen. Aber noch habe ich keine Updates eingespielt.
Mal schauen.

Uebrigens ist der Lieferumfang recht uebersichtlich.
Ein duennes Heft als englisches Handbuch, drei lose Blaetter als Kurzanleitung in Englisch, Franzoesisch und Spanisch (in Europa sind es dann mehr), ein kurzes USB-Kabel, ein geradezu erfreulich kleines Blatt Papier das die Garantiebestimmungen enthaelt und versteckt zwischen den Seiten der Anleitung eine feste Schutzfolie fuer den Bildschirm des Endura.
Man haette den schon recht kompakten Karton des Safari leicht noch kleiner hinbekommen.
So, nun spiele ich eine neue Firmware ein.
Viele Gruesse
Alois
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alois
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Post by alois »

So, wie fast schon erwartet wollte das EMEA-Update nicht starten, also habe ich das NA-Update Version 1.1.0 installiert.
Schoen war das der etwa 3 Minuten dauernde Vorgang durch abwechselnde Werbeeinblendungen fuer Zubehoer und Karten von Lowrance untermalt wurde.
So habe ich erstmals ein Bild der zum Endura angebotenen Tasche gesehen, das man bei www.lowrance.com vergeblich sucht.

Das Update forderte mich auf die SD-Karte zu entfernen und den Endura neu zu starten. Dazu musste ich allerdings kurz die Batterien entfernen, denn auf den Power-Taster reagierte das Geraet auch nach laengerer Wartezeit nicht im geringsten.
Der Statusbildschirm der ueber die Menue-Taste abrufbar ist, zeigt nach wie vor die gleiche Systemversion an.
Auch ein erneutes Hochfahren und ein zusaetzliches Zuruecksetzen des Geraetes aenderte daran nichts. Aber das ist ja nur kosmetisch.

Einen Absturz konnte ich dem Safari uebrigens auch gerade entlocken.
In den USA wurde der Endura wohl fuer einen Ausflug genutzt und da bei Standardeinstellung die Trackaufzeichnung aktiviert ist, gab es einen 111 Tage andauernden und etwas ueber 7000km langen Track.
Als ich diesen aufrief und diesen auf der Karte anzeigen wollte, wurde der Bildschirm blau und er sagte mir, das es einen Fehler gab und der Endura neu starten muesse.
Nun gut, solch ein Track ist sicher die Ausnahme, aber nach dem automatischen Neustart habe ich dann das ganze Wiederholt.
Erst wollte ich noch mal die Systemversion abfragen und dabei oeffnete sich erst ein Texteditor mit einer Art Systemlog-Zeile. Diesen schloss ich und ich sah den gewohnten Statusbildschirm. Immer noch 1.0.7, sagt er.

Nun den Track oeffnen und diesmal klappte alles. Ich sah ein paar kurze Striche in den USA und dann einen langen geraden Strich nach Deutschland.
Da der Endura in der Zwischenzeit ohne Batterien eingepackt war, wurde der Track also einfach in Deutschland mit dem ersten Einschalten weiter gefuehrt. Daher die 111 Tage und die lange Distanz.

Die neuere Firmware habe ich noch nicht getestet, aber trotzdem gebe ich mal ein paar Eindruecke der Einstellmoeglichkeiten des Endura ab.

Track-Aufzeichnung:
Man kann nicht nur einstellen, ob in Zeitintervallen oder in bestimmten Entfernungsschritten ein Track Punkt fuer Punkt aufgezeichnet werden soll.
Nein, man kann sogar genau einstellen, wie diese Abstaende aussehen.
Nach Zeit kann man 2s, 5s, 10s, 30s, 1min, 5min und 30 Minuten einstellen.
Nach Entfernung geht es von 5m ueber 10m, 20m, 30m, 100m, 150m und 400 Meter.
Wer also mal die Fernreise im Flugzeug aufzeichnen will, kann das in 5min-Abstaenden ausreichend genau auch bis Neuseeland ohne uebermaessig viele Daten anzuhaeufen.

Wer mit dem Geraet gerne rumspielt, die Karte durchsucht, vielleicht Geocache-Beschreibungen durchstoebert oder vielleicht etwas Musik in geschlossenen Raeumen hoert, kann den GPS-Empfang auch abschalten.
Das habe ich beim Triton immer vermisst, denn dieser suchte ja staendig weiter.

Weil ich gerade beim Triton bin, das Mikrofon im Endura ist brauchbar und nicht so leise wie das beim Triton 1500/2000.
Vielleicht kann ich in Windows CE spaeter auch einen Verstaerker zuschalten, allerdings ist eine Sprachnotiz besser zu verstehen als beim Triton.
Ganz so taub wie der Triton 2000 ist der Endura Safari also nicht.
Vermutlich liegt es auch an der wasserabweisenden Membran.

Allerdings dachte ich zunaechst, so wie es die Anleitung auch erklaert, das sich das Mikrofon in der unteren rechten Ecke des Geraetes befindet.
Bei naeherem Hinsehen war dort aber keinerlei Oeffnung zu erkennen.
Also sprach ich bei einem zweiten Versuch in den Lautsprecher auf der Rueckseite und siehe da - es wurde eine zwar dumpfe aber auch lautere Aufnahme.
Also ist das Mikrofon entgegen der Bedienungsanleitung auf der Rueckseite.
Viele Gruesse
Alois
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Post by ef-biker »

Das Mikro ist vorne bei der LED; Ein Mikro im Lautsprecher kann ich mit nicht vorstellen.
Wenn er sagt "Ziel erreicht", dann gehe ich ueber die Map + Ausrichtung in Bewegungsrichtung = E-Kompass. Dann Zoom auf 10m :daumenhoch
Beim Anpeilen eines Cache bleibt er immer auf Navigation, das macht er nur bei Routen, Tracks und Wegpunkten
Gruss, Juergen
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Post by alois »

Ich habe auch in die Vertiefung bei der LED rein gesprochen.
Den lautesten Pegel habe ich definitiv wenn ich hinten in den Lautsprecher spreche.
Ich meine damit natuerlich nicht den Lautsprecher selbst aber die dortige Oeffnung.

Wie gesagt, die Annaeherung an einen Geocache bzw. Wegpunkt wuenschte ich mir etwas durchgaengiger.
Die bei anderen Geraeten gaengige Praxis, durchgehend auf das Ziel zu deuten, ist deutlich angenehmer.
Ausserdem gibt es ja auch Gegenden mit schlechterem Empfang und da waere eine fortlaufende Zielanzeige hilfreich.
Mein erster Versuch eine Koordinate einzugeben, war ein Wegpunkt anzulegen und das macht man eigentlich bei den meisten anderen Geraeten auch, da es die schnellste Moeglichkeit bietet.
Aber ich versuche das morgen mal mit einem Geocache.

Ich kaempfe im Augenblick damit, ein Pocket Query von Groundspeak auf den Endura zu laden. Er will mir einfach keine Geocaches im Geraet anzeigen.
Die Vermutung das es nur bei aktivem Satellitenempfang geht, war nicht die Loesung.
Aber bei der Gelegenheit habe ich an meinem Kuechenfenster mit Blick in eine bebaute Strasse und einem 200m hohen Berg in Suedrichtung wahrhaftig EGNOS empfangen.
EGNOS hatte ich heute bislang abgeschaltet aber es war wegen eines Reset wieder aktiv und keine 30 Sekunden nachdem ich das Geraet aus dem Fenster hielt, war ein Fix und dann auch gleich Sat ID 37 vorhanden und gelockt.

Mitten in Koblenz EGNOS rein zu bekommen hat bislang noch kein GPS bei mir geschafft und wenn, dann nur mal fuer 2 Minuten mein Oregon nachdem er es 30 Minuten lang vergeblich versuchte.

Also der Empfaenger ist top.
Die GPX-Datei jage ich mal durch den Waypointer, aber dazu muss ich erst noch Windows starten. Ich sitze ja hier an einem Mac. :D
Viele Gruesse
Alois
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Post by inkognito »

Bei der alten FW sind PQ's mit ueber 3MB problematisch. Normalerweise musst Du nur das PQ in den Ordner GPX direkt im TFAT Laufwerk kopieren und dann den Endura durchstarten.

Das PQ solltest Du nicht durch irgendein Tool veraendern, weil Dir sonst Daten fehlen. Der Endura liest die PQ's sehr umfaenglich ein und stellt Dir nahezu alle Informationen zur Verfuegung.
Gruss, Matz
Seid nett zu Eurem GPS und geht mit ihm nach draussen !
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Post by alois »

Was ist denn in dem Zusammenhang eine alte Firmware?
1.1.0 ist ja der oeffentlich aktuelle Stand.
Das US-Update habe ich ja eingespielt.

Aber selbst wenn die 1.2.0 gemeint ist, kommt die vermutlich fuer die US-Geraete frueher raus. Dann sehe ich das ja.

Update:
Und kaum geschrieben war es auch schon auf dem FTP-Server.
Mit Firmware 1.2 mag er die 3,6MB grosse Datei trotzdem noch nicht.
Ich fuetterte ihn daher mit einer neu erstellten PQ mit 2,7MB und die nimmt er vollstaendig auf.
Viele Gruesse
Alois
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