Berechnung Gesamtaufstieg falsch

[schwarzwaldhans]

Hallo miteinander,

ich habe das Problem dass bei meinem ex710 die Angaben für den Gesamtanstieg und -abstieg etwa um das 3-fache des wirklichen Wertes berechnet werden.
Die Höhenmesserquelle habe ich auf GPS eingestellt und die Höhen-Angaben sind dann eigentlich auch realistisch.
Die Einheit für die Höhe habe ich auf Meter eingestellt.
Wenn ich einen nachgelaufenen track z.B. in Fugawi anzeige wird beim track vom Explorist im Vergleich mit dem Originaltrack wie gesagt der etwa 3-fache Anstieg ausgewertet (aber die Anzeige des Höhenreliefs ist gleich).

Habt ihr da eine Idee?

Die neueste Firmware 6.53 habe ich installiert

Danke im voraus für eure Hilfe

[Steira_man]

Habe die gleichen Erfahrungen gemacht, das Höhenprofil und damit auch der Gesamtaufstieg werden vom 710 extrem ungenau berechnet bzw. gemessen.
Das Höhenprofil ist immer ungenau, unabhängig ob es mit dem Höhenmesser oder über die Karte gemessen wird.

Mein 62s hatte das selbe Problem bis zu einem Firmwareupdate am Beginn von 2012.
Ich nehme daher an, dass bei Magellan die Höhenmessung ebenfalls über die Firmware verbessert werden kann, und hoffentlich bald wird.
Aber vielleicht weiß jemand anderes genaueres.

[kiozen]

Wenn man eine möglichst genaue Aufstiegshöhe haben will ist die GPS Höhe als Basis denkbar ungünstig. Die GPS Höhe unterliegt einer starken Schwankung, die mangels Aufstiegsgeschwindigkeit auch vom Kalmanfilter nicht verbessert werden kann. Eine hohe Schwankung führt zu vielen, kleinen Fehlern, die sich summieren. Hinzu kommt, dass Magellan einfach nur die Deltas im Track summiert. Dieses ist die einfachste Möglichkeit und auch die Schlechteste. Es gibt bedeutend bessere Algorithmen, um aus einem Track eine möglichst realistische Aufstiegshöhe zu berechnen.

Und weil die GPS Höhe so viel schwankt, wird in deinem Gerät ein barometrischer Sensor verbaut, da die barometrische Höhe deutlich weniger schwankt. Das steht übrigens auch auf der Verpackung. Sollte das 710er aber ebenso gut funktionieren wie mein 610er, dann ist die Firmaware nicht in der Lage den barometrischen Sensor auszuwerten. Siehe auch http://www.magellanboard.de/viewtopic.php?f=38&t=5137. In der Trackaufzeichnung wird nach wie vor die GPS Höhe verwendet. Der Sensor ist, zumindest aktuell im 610er, unbrauchbar.

Bei Magellan kann man nur zwischen der barometrischen Höhe und der GPS Höhe auswählen (auch wenn das aktuell nichts bringt). Wünschenswert wäre, wenn diese beiden Quellen für die Höhe zusammenarbeiten und ihre Schwächen gegenseitig kompensieren. Im 62er von Garmin wird das sehr erfolgreich gemacht. Und auch im Sportiva von CompeGPS funktioniert das. Allerdings weniger sauber wie beim 62er. Trotzdem ist aktuell beim 62er nicht alles in Butter, weil die summierten Höhenmeter im Tripcomputer massiv zu niedrig sind. Dieser Bug wird schon seit einem halben Jahr im Werksforum von Garmin diskutiert. Im 62er wird dieser Wert noch ein zweites Mal berechnet. Nämlich in der Trackzusammenfassung. Dort macht aber Garmin nichts anderes als Magellan und summiert einfach alle Deltas. In Garmins PC Software wird der Wert ein drittes Mal berechnet. Und dort wird es richtig gemacht. D.h. wenn Du die Werte aus deinem 710er vergleichen willst, nimm bitte die Werte aus Basecamp. Das 62er taugt als Referenz bei den Aufstiegshöhenmetern nicht. Die eigentliche Trackaufzeichnung ist beim 62er aber vorbildlich.

[S1G]

Ich meine irgendwo gesehen zu haben, dass man auch die Höhe aus der Karte nehmen kann. Ich schaue nachher mal nach.

[alois]

Siehe meine Antwort im anderen Thema zum Höhenmesser.
http://www.magellanboard.de/viewtopic.p ... 966#p38966

[kiozen]

Ich meine irgendwo gesehen zu haben, dass man auch die Höhe aus der Karte nehmen kann. Ich schaue nachher mal nach.

Ja stimmt, aber das ist noch fehlerträchtiger. Warum?

1) Brücken sind in allen Höhenmodellen nicht erfasst, weil sie von der Struktur oft zu kleine sind. Stattdessen würde für den Track die Talsohle benützt werden.
2) Die Höhenmodelle, in DE ist das genaueste ca 25x25m, müssen alle Punkte dazwischen interpolieren. Führt der Weg eben entlang einer Steilwand bekommt man alle möglichen Werte nur nicht den Richtigen.
3) Genauso fallen schmale Gipfel der groben Auflösung zum Opfer. Z.B der Mt Cristallino in Italien. Sogar bei Google sagt das Höhenmodell dass der Gipfel ein Tal ist.

Höhendaten aus der Karte funktionieren folglich nur in einer sehr "ausgeglichenen" Landschaften.